Meine Freundin hat ’nen Vogel. Sogar mehrere. Ich hasse sie. Die Vögel, nicht die Freundin. Die Freundin hab ich lieb, das ist ja das Dilemma.
Also arrangiere ich mich mit den Viechern, nutze aber so ziemlich jede Gelegenheit, mich über all die Unannehmlichkeiten, die sie mit sich bringen (Lärm, Dreck, Einschränkungen bei der Planung von Wochenendtrips oder auch nur dem Öffnen der Balkontür, und so weiter und so fort) zu echauffieren. Dabei vergesse aber selbst ich manchmal, dass die Vögel meiner Freundin im Speziellen gar nicht so besonders sind – Vögel im Allgemeinen sind, nun ja, richtig üble Vögel.
Viele andere Tiere haben ein mieses Image. Alle Welt verabscheut Ratten, Wölfe, Kakerlaken, Haie, Zecken, Kraken, Spinnen, Schlangen, Bandwürmer, Piranhas oder Wespen. Aber kein Mensch hat was gegen Vögel. Stattdessen werden sie als süße Sänger, als majestätische Herren der Lüfte, als Symbole der Freiheit, ja als Friedensbotschafter verklärt. Ein Fehler. Schließlich legen Vögel sich auf allen möglichen Ebenen mit der menschlichen Spezies an. Ein Kampf, den wir sie nicht gewinnen lassen sollten. Weiterlesen →